Geschichte
Jüngste Entwicklung
Das Finanzamt Nürnberg-Süd ist das jüngste Finanzamt in Bayern. Es entstand zum 01.01.2001 durch eine Fusion der Finanzämter Nürnberg-West und Nürnberg-Ost.
Die ehemaligen Finanzämter Nürnberg-West und Nürnberg-Ost befanden sich bereits in einem gemeinsamen Gebäude, sie waren jedoch organisatorisch selbständig und verfügten jeweils über einen eigenen Eingang.
Die Zusammenlegung der Ämter erfolgte im Zuge einer Neustrukturierung. Die Aufgabengebiete der bisherigen Ämter wurden zusammengefasst. Eine weitere Neuerung ist die Einrichtung eines Servicezentrums.
Im Rahmen der Heimatstrategie der Bayerischen Staatsregierung wurde zum 2. November 2021 eine Bearbeitungsstelle des Finanzamts Nürnberg-Süd in Bad Königshofen eingerichtet. An die Bearbeitungsstelle Bad Königshofen werden sogenannte Veranlagungsstellen für Überschusseinkünfte (ÜVSt) sowie die dazugehörigen Rechtsbehelfsstellen des Finanzamts Nürnberg-Süd verlagert.
Historische Entwicklung der Finanzämter in Nürnberg
Aufgrund von Artikel 17 der Rheinbundakte vom 12.Juli 1806 erhielt das Königreich Bayern die Reichsstadt Nürnberg zugesprochen. Nachdem in Nürnberg die bayerische Verwaltung eingeführt worden war, wurde am 1. Oktober 1808 das Rentamt Nürnberg errichtet.
Durch die wachsende Bevölkerungszahl Nürnbergs wurde die Arbeitsbelastung für ein Rentamt zu groß und zum 1. Oktober 1866 wurde das bisherige Rentamt in zwei selbständige Rentämter Nürnberg I und Nürnberg II aufgeteilt und im Jahr 1903 kam das Rentamt Nürnberg III hinzu.
Mit der Gründung der Weimarer Republik ging die Finanzhoheit auf das Reich über. Die Reichsfinanzverwaltung wurde 1919 eingeführt. Die Rentämter wurden 1920 zu Finanzämtern im Sinne der Reichsabgabenordnung erklärt und im Jahr 1928 erfolgte im Rahmen einer Neuregelung der sachlichen und örtlichen Zuständigkeit eine Umbenennung. Das Finanzamt Nürnberg I erhielt die Bezeichnung Nürnberg-Augustinerstraße, die Finanzämter II und III wurden aufgehoben und dafür wurden die Finanzämter Nürnberg-Nord, Nürnberg-West und Nürnberg-Ost errichtet.
Geschichte der Ämtergebäude
Das Rentamt Nürnberg war bereits bei seiner Errichtung in einem an der Sandstraße gelegenen Gebäude untergebracht. Ab 1866 befanden sich die beiden Rentämter I und II in diesem Gebäude. Für das im Jahr 1903 neu errichtete Rentamt III wurde ein Neubau auf dem Grundstück Camerariusstraße 7 erstellt. Dieser wurde im Jahr 1904 bezogen.
Im Jahr 1927 wurde das Rentamt Nürnberg I in das Dienstgebäude an der Augustinerstraße verlegt. Im Ämtergebäude Sandstraße/Camerariustraße verblieben die inzwischen in Finanzämter umbenannten Ämter Nürnberg-Ost, Nürnberg-West und Nürnberg-Nord. Das Finanzamt Nürnberg-Nord zog im Jahr 1938 in ein neues Dienstgebäude an der Kobergerstraße um. Die frei gewordenen Räume wurden zwischen den im Gebäude verbliebenen Ämtern Nürnberg-West und Nürnberg-Ost aufgeteilt.
Anfang März 1943 wurde ein Teil des Ämtergebäudes zerstört und durch den schweren Bombenabgriff am 2. Januar 1945 erfolgte die völlige Zerstörung. In den Folgejahren waren die Dienststellen der Finanzämter Nürnberg-Ost und Nürnberg-West provisorisch in verschiedenen Gebäuden untergebracht. Bereits im November 1949 wurden Überlegungen über den Wiederaufbau des Ämtergebäudes auf dem Grundstück Sandstraße/Zeltnerstraße/Camerariusstraße angestellt und im Jahr 1951 begannen die Planungen durch das Finanzbauamt. Das neue Gebäude war im September 1954 bezugsfertig.
Seitdem erfolgten mehrfach größere Umbaumaßnahmen, z.B. im Jahr 1976, als die Finanzkassen Nürnberg-Ost und Nürnberg-West zusammengelegt wurden.
Durch die jüngste Umbaumaßnahme wurde im Jahr 2000 das Servicezentrum neu geschaffen.